Der Begriff "Logopädie" wurde 1924 als Begriff für die bis dahin übliche Bezeichnung medizinische Sprachheilkunde eingeführt. Heute ist die Logopädie als eine medizinisch-therapeutische Fachdisziplin etabliert. Logopäden und Logopädinnen können auf Grund ihrer umfassenden Ausbildung eine Sprach-, Sprech-, Stimm- oder auch Schluckstörung erkennen und diese entsprechend behandeln. Auf der Grundlage einer ärztlichen Verordnung diagnostizieren, therapieren und beraten sie Patienten und ihre Angehörigen. Logopädische Beratung und Präventionsangebote können dazu beitragen, Kommunikationsstörungen vorzubeugen.
Unsere Lebensqualität hängt maßgeblich vom Austausch und der Teilhabe am sozialen Umfeld – von einer guten Kommunikationsfähigkeit - ab. Und diese basiert in unserer Gesellschaft maßgeblich auf Sprache, Sprechen, Stimme.
Wer seine Sprachfähigkeit nicht voll entwickeln kann oder verliert, läuft Gefahr aus dem Beruf, der Gesellschaft, dem Freundeskreis oder der Familie ausgeschlossen zu werden.
Kinder, die Störungen in der Sprachentwicklung zeigen, entwickeln Probleme im Kindergarten, in der schulischen Entwicklung und sind dadurch in ihrer späteren Berufswahl beeinträchtigt. Erwachsene sind bei bestimmten neurologischen Erkrankungen nicht mehr berufsfähig und im schlimmsten Fall nicht mehr in der Lage ihre Bedürfnisse und Wünsche mitzuteilen.
Logopäden untersuchen und behandeln Menschen jeden Alters mit Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen, die organisch oder funktionell verursacht sind.
Eine individuell befriedigende Kommunikationsfähigkeit soll erreichen werden.
Zum Beispiel: die Schulfähigkeit eines Kindes, die Wiedererlangung der Berufsfähigkeit, die Möglichkeit nach einem Schlaganfall wieder eigene Wünsche und Bedürfnisse auszudrücken.
Die Logopädie zählt zu den Heilmitteln und ist ein Teil der medizinischen Grundversorgung. Sie beinhaltet die Untersuchung und Behandlung krankheitsbedingter Kommunikationsstörungen.
Die logopädische Behandlung wird von einem Arzt verordnet und erfolgt meist in Einzeltherapie.
Zu Beginn findet aufgrund der ärztlichen Verordnung und Befunde eine individuelle Diagnostik statt. Die Ergebnisse bedingen die Ziele und die Behandlungsmethoden der Therapie.
Je nach individueller Problemstellung enthält die logopädische Therapie neben spezifischen Übungen, Gespräche über die Ziele und den Therapieverlauf. Je nach Störungsbild werden Anleitungen zum selbstständigen Üben gegeben.
Die Einbeziehung der Angehörigen in die Therapie erfolgt, wenn im familiären Alltag durch die unzureichende Kommunikation Missverständnisse entstehen. Diesen Konfliktsituationen stehen beide Seiten häufig hilflos und überfordert gegenüber.
Die logopädische Beratung informiert über mögliche Ursachen und Auswirkungen, sowie den Verlauf der Behandlung. Es werden Lösungsstrategien entwickelt, die zu einer Verbesserung des Störungsbildes und damit einer höheren Lebensqualität im Alltag führen.