Entscheidend ist, welche Sprache das Kind hört. Es wird die Sprache erwerben, die Mutter, Vater oder andere Bezugspersonen sprechen.
Die kindlichen Strategien Sprache zu erwerben sind weltweit gleich:
Ein gutes Hörvermögen ist die Voraussetzung für einen reibungslosen Spracherwerb. Ein gehörloses Kind „verstummt“ zwischen dem 5. und 6. Monat.
Fernseher oder Kassetten sind kein lebendiges Gegenüber und damit kein Ersatz.
Faktoren für eine gute Kommunikation
Gefühle sind Bestandteil und Voraussetzung der geistigen Entwicklung oder Kognition. Kognition ist die Entwicklung aller Funktionen beim Kind, die zum Wahrnehmen eines Gegenstandes oder zum Wissen über ihn beitragen.
Gefühle drückt das Baby folgendermaßen aus:
Der Blickkontakt ist das wichtigste Kommunikationsmittel in der vorsprachlichen Zeit.
Über Schauen und Beobachten erkennt das Kind Zusammenhänge und Verbindungen zwischen Ereignissen und sich selbst.
Das Baby wird zu wechselseitig abgestimmten „Unterhaltungen“ fähig. Diese Gespräche erlebt es im glücklichen Miteinander von Angesicht zu Angesicht.
Da die Grundlagen für eine gute Sprachentwicklung bereits im Säuglingsalter gelegt werden, sollte eine therapeutische Intervention nicht zu spät erfolgen. Kinder sind im Alter zwischen 1 und 3 Jahren besonders sensibel für das Lernen von Sprache. Bis zum 3. Lebensjahr beherrschten sie fast alle Laute und sprechen in grammatikalisch korrekten Formen. Daher sind auch sprachtherapeutische Maßnahmen in dieser Phase besonders effektiv (vgl. Grimm, 2003b).
Risikokinder sollten so früh wie möglich erkannt und rechtzeitig therapiert werden. So können die Defizite schnell aufgeholt werden und damit werden der Schweregrad einer Sprachentwicklungsstörung positiv beeinflusst und spätere meist langwierige Therapien vermieden. Spätfolgen wie einer Sonderbeschulung oder einer Lese-Rechtschreibschwäche können so vorgebeugt werden.
Der Verlauf der Sprachentwicklung kann sehr unterschiedlich sein. Der Normbereich ist relativ groß. So kann es z.B. sein, dass ein 2jähriges Kind Geschichten in grammatikalisch korrekten Sätzen erzählt oder auch „nur“ in Zweiwortsätzen kommuniziert.
Verzögerungen sind von Störungen oft nur schwer zu unterscheiden und bedürfen einer eingehenden Sprachdiagnostik. Wenden Sie sich deshalb bei Unsicherheiten an Ihren Kinderarzt oder suchen Sie ein Beratungsgespräch bei einem Logopäden.
In den nachfolgenden Sprachentwicklungstabellen ist aufgezeigt bis zu welchem Alter eine sprachliche Form beherrscht werden sollte.
U 6 | 10. - 12. Lebensmonat
U 7 | 21. - 24. Lebensmonat
U 7 1/2 | 32. - 36. Lebensmonat
U 8 | 43. - 48. Lebensmonat
U 9 | 58. – 64. Lebensmonat
U 5 | 6. - 12. Lebensmonat
Wenn die Lautproduktion bei Kinder mit 6 Monaten nicht weitergeht, sollte eine Gehörüberprüfung veranlasst werden. Gehörlose Kinder bilden keine Lallsequenzen.
U 6 | 10. - 12. Lebensmonat
Gesten
Sprachlich:
Einige Alterstypische Vereinfachungsprozesse:
U 7 | 21. - 24. Lebensmonat
Alterstypische Vereinfachungsprozesse
U 7 1/2 | 32. - 36. Lebensmonat
Einige alterstypische Vereinfachungsprozesse:
U 8 | 43. - 48. Lebensmonat
Bei Problemen mit den Lauten w, f, ch, k, g sollte mit einer logopädischen Therapie begonnen werden.
U 9 | 58. – 64. Lebensmonat
Bei Problemen mit „sch“, „r“ und „s“ sollte möglichst zügig ein Logopäde aufgesucht werden, damit bis zum Schuleintritt alle Laute beherrschen werden.
U7 | 21. - 24. Lebensmonat
Wortschatzexplosion
mit 18 Monaten spricht das Kind etwa 50 – 200 Wörter:
Wenn das Kind mit 24 Monaten noch keine 50 Wörter spricht zählt es zu den sogenannten „Late-talkern“ und es sollte eine entsprechende kinderärztliche Diagnostik und eine logopädische Befunderhebung veranlasst werden.
U 7 1/2 | 32. - 36. Lebensmonat
Spricht mit 30 Monaten ca. 450 Wörter
U 8 | 43. - 48. Lebensmonat
U 9 | 58. – 64. Lebensmonat
U7 | 21. - 24. Lebensmonat
U 7 1/2 | 32. - 36. Lebensmonat
Wenn keine korrekte Verbzweitstellung (z.B. „Lisa Wasser trinken“) vorliegt, sollte nach Rücksprache mit dem Kinderarzt eine logopädische Diagnostik erfolgen.
U 8 | 43. - 48. Lebensmonat
U 9 | 58. – 64. Lebensmonat
Fragebögen um die Entwicklung ihres Kindes einzuschätzen:
18–20 Monate dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/frabo_cplol_eltern18bis20de.pdf
2 ½ Jahre dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/frabo_cplol_eltern30de.pdf
4 ½ Jahre dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/frabo_cplol_eltern54de.pdf
Faltblatt: Wie spricht mein Kind?
dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/fb_wie_spricht_mein_kind_dt.pdf
Meilensteine der Sprachentwicklung von Geburt bis zum 5. Lebensjahr
dbl-ev.de/index.php?id=879
Faltblätter zu den logopädischen Störungsbildern:
dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/fb_sprachstoerungen_kinder.pdf
dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/fb_sprechstoerungen_kinder.pdf
dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/fb_stimmstoerungen_kinder.pdf
dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/fb_schluckstoerungen_kinder.pdf
Ist ihr Sprachverhalten förderlich?
dbl-ev.de/fileadmin/media/1_eltern_patienten_etc/fuer_eltern/ist_ihr_sprachverh_foerdelich.pdf
Förderung der kindlichen Sprachentwicklung bis zum 1. Lebensjahr.
dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/foerd_kindl_se0bis1de.pdf
Förderung der kindlichen Sprachentwicklung im 1.-2. Lebensjahr
dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/foerd_kindl_se2de.pdf
Förderung der kindlichen Sprachentwicklung im 2.-3. Lebensjahr
dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/foerd_kindl_se2bis3de.pdf
Förderung der kindlichen Sprachentwicklung im 3-4. Lebensjahr
dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/foerd_kindl_se3bis4de.pdf
Tipps für Eltern mehrsprachig aufwachsender Kinder
dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/elterninfo_mehrsprachigkeit.pdf
Checkliste der allgemeinen kindlichen Entwicklung
dbl-ev.de/fileadmin/media/1_eltern_patienten_etc/fuer_eltern/checkliste_allg_entw.pdf
Im 4. Lebensjahr können bei einigen Kindern normale Unflüssigkeiten auftreten, die weder vom Kind noch von den Eltern als auffällig empfunden werden: Wiederholungen von Satzteilen und langsame Wiederholungen von ganzen Wörtern. Ein Beispiel: „Ich will, ich will, ich will den Saft haben“.
Achtung: alarmierende Signale für einen möglichen Stotterbeginn sind:
Eine rechtzeitige logopädische Beratung und gegebenenfalls eine Therapie kann chronisches Stottern und damit oft verbundene Sprechvermeidung, Störungsbewusstsein und sozialem Rückzug weitgehend verhindern.
Wie kann Redeflussstörungen vorgebeugt werden?
Bei fast allen stotternden Erwachsenen ist die Störung im Kindesalter entstanden. Menschen, bei denen das Stottern bis ins Erwachsenenalter fortbesteht, haben fast keine Chance mehr, das Stottern zu verlieren. Daher ist es wichtig, stotternde Kinder möglichst früh (ab dem 2. Lebensjahr) zu erkennen und bei Bedarf zu behandeln, damit eine Rückbildung unterstützt werden kann. Dennoch kann auch bei einer frühen Therapie nicht vorhergesagt werden, welche Kinder ihr Stottern verlieren werden.
dbl-ev.de/fileadmin/media/publikationen/fb_sprechstoerungen_kinder.pdf
Wenn Ihr Kinderarzt/Hausarzt/HNO-Arzt eine Sprachentwicklungsstörung feststellt wird er eine Verordnung (Rezept) für Logopädie ausstellen.
Diagnostiziert er eine Sprachentwicklungsverzögerung wird er zunächst abwarten. Falls sie trotzdem zur Förderung ihres Kindes etwas unternehmen möchten, so besuchen Sie unsere Seiten der Akademie für Entwicklung und Entfaltung. Dort finden Sie hilfreiche Angebote.